In den letzten Jahrzehnten hat sich ein unsichtbares Gift unbemerkt in unsere Nahrungsmittelkette eingeschlichen: Glyphosat in Lebensmitteln. Dieses weit verbreitete Herbizid, das ursprünglich als Wundermittel zur Bekämpfung von Unkraut gefeiert wurde, steht heute im Verdacht, nicht nur die Umwelt, sondern auch unsere Gesundheit erheblich zu belasten. Während Landwirte weltweit auf die Wirksamkeit von Glyphosat schwören, mehren sich die Stimmen von Wissenschaftlern, Umweltschützern und Gesundheitsbehörden, die vor den potenziellen Gefahren warnen.
In diesem Artikel beleuchten wir die dunklen Seiten des Glyphosat-Einsatzes in der Landwirtschaft, seine Auswirkungen auf unsere Lebensmittel und welche Risiken es für unsere Gesundheit birgt. Begleitet uns auf eine Reise durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Kontroversen rund um dieses allgegenwärtige Herbizid, das unsere moderne Landwirtschaft prägt und gleichzeitig eine unsichtbare Bedrohung darstellt.

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Zuerst möchten wir euch an dieser Stelle unseren Werbepartner für diese Blogreihe vorstellen. Wir sind stolz, den Demeterhof Schwab an unserer Seite zu haben. Schon oft haben wir dort verschiedenes Getreide und andere Produkte bezogen und sind stets von der hervorragenden Qualität überzeugt. Uns ist es wichtig, so viele Produkte wie möglich aus Deutschland und von Landwirten zu beziehen, die sich für den Erhalt der Bodenqualität und der Artenvielfalt einsetzen. Mit umweltfreundlichen Landwirtschaftsmethoden liefern sie Produkte in bester Bio-Qualität, die eine Bereicherung für unsere Gesundheit sind. Diese Werte finden wir in der Unternehmensphilosophie von Michaela Schwab wieder. Besonders begeistert uns die unglaubliche Vielfalt an Getreide, die unseren Speiseplan so abwechslungsreich gestaltet. Wir empfehlen euch unbedingt, den Onlineshop zu besuchen. Mit dem Discount-Code EMHUV10 erhaltet ihr 10% auf eure Bestellung.
Im letzten Beitrag hatten wir darüber berichtet, wie nach dem Zweiten Weltkrieg Chemiefirmen auf riesigen Mengen an Nitraten und Phosphaten saßen, die ursprünglich für die Herstellung von Bomben gedacht waren. Da Bomben nicht mehr benötigt wurden, entschied man sich, den Weizen damit zu düngen. Der Dünger schwächte jedoch den Getreidehalm, der bei den alten Sorten sehr lang war. Sobald sich die Ähre bildete und schwerer wurde, knickte der Halm um und es kam zu großen Ernteausfällen. Es mussten also kürzere Getreidesorten her, damit der chemische Dünger auch seine volle Wirkung zeigen konnte. Die neuen Getreidesorten waren jedoch weniger robust und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Doch die Chemiekonzerne hatten auch hierfür eine Lösung parat – Pestizide. Und genau diese Pestizide stehen nun im Verdacht, dass zum Beispiel moderne Weizensorten schlechter vertragen werden.
Ist unser Getreide wirklich so pestizidbelastet? Werden wir nicht von irgendeiner Behörde davor geschützt? Nun ja, mittlerweile ist davon auszugehen, dass bei einem sehr hohen Prozentsatz der Deutschen Glyphosat im Urin nachweisbar ist. Laut einer Mitteilung der Heinrich Böll Stiftung, sind es sogar 99,6% . Männer sind dabei stärker belastet als Frauen, und Kinder sogar noch mehr als ältere Menschen. Besonders bei Getreide und Hülsenfrüchten aus konventioneller Landwirtschaft besteht Gefahr, Glyphosat aufzunehmen. Seit 2008 sind die in der EU erlaubten Glyphosatrückstände im Getreide – besonders bei Gerste und Weizen – 100- bis 200-mal höher als die Grenzwerte für Gemüse.
Seit 1996 werden Pestizide nicht mehr gezielt auf Unkraut gespritzt, sondern direkt auf die Nutzpflanzen. Aber um es noch schlimmer zu machen, ist es in vielen Ländern erlaubt, Pestizide während der Erntezeit zu versprühen. Dieser Vorgang, genannt Sikkation, dient nicht mehr der Unkrautbekämpfung, sondern der Beschleunigung des Trocknungsprozesses. Durch das Pestizid stirbt die Getreidepflanze ab und entzieht den Körnern das Wasser, sodass auch bei regenreicher Witterung geerntet werden kann. Ursprünglich liebt der Weizen das warme und trockene Mittelmeerklima, doch dank Sikkation kann er nun auch in kälteren und nasseren Regionen angebaut werden. Das bedeutet, dass kurz vor der Ernte das Getreide eine ordentliche Glyphosatdusche bekommt. In manchen Ländern wie Deutschland, Italien und Frankreich ist dieser Vorgang verboten.
Wer jetzt Nudeln nur noch aus Italien kaufen möchte, dem sei gesagt, dass diese auch dann als italienisch deklariert werden dürfen, wenn sie (glyphosatverseuchtes) Getreide aus anderen Ländern enthalten – solange zumindest ein Teil davon aus Italien stammt. Guten Appetit!
Und wundert sich jetzt noch jemand, dass der Einsatz von Glyphosat mit steigenden Zöliakiefällen korreliert? Und nicht nur das: Bei vielen weiteren Krankheiten gibt es eine nachgewiesene Verbindung zu Glyphosat.
Was macht Glyphosat in unserem Körper genau?
Wo fängt man da an? Glyphosat steht unter Verdacht, unser Mikrobiom im Darm zu schädigen, da es als Breitbandantibiotikum wirkt. Wer täglich glyphosatbelastete Lebensmittel konsumiert, nimmt also täglich winzige Dosen eines Mittels zu sich, was Darmbakterien schädigen kann. Ein aus der Balance geratenes Mikrobiom kann eine ganze Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen – aber dazu mehr in einem zukünftigen Artikel.
Ein weiteres Problem ist, dass Glyphosat die Aminosäure Glycin imitiert. Erinnert ihr euch an die Verdauung der Proteine, die wir im letzten Artikel besprochen haben? Wir nehmen Proteine mit der Nahrung auf, die wie lange Perlenketten aussehen. Im Magen werden diese Ketten in kleinere Stücke, sogenannte Peptide, zerlegt, und im Darm schließlich in die einzelnen „Perlen“, die Aminosäuren. Diese Aminosäuren verwendet der Körper als Bausteine, um neue Proteine zu synthetisieren, die dann für Hormone, das Immunsystem, Haut, Haare, Muskeln und sogar Sperma benötigt werden. Ja, Glyphosat wurde sogar in menschlichem Sperma nachgewiesen.
Wie ist das möglich? Wenn der Körper ein Protein bauen möchte und dafür die Aminosäure Glycin benötigt, aber stattdessen Glyphosat bekommt, verwendet er es auch, da er es mit Glycin verwechselt. Glyphosat gelangt so in den gesamten Körper. Aber was macht es dort? Zumindest nicht das, was Glycin machen würde. Das Ergebnis ist ein Mangel an Glycin und ein Gift, das nach und nach den gesamten Körper schädigt.
Es gibt Zusammenhänge zwischen Glyphosat und einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen, darunter Leber- und Stoffwechselerkrankungen, Parkinson, Störungen der Testosteronproduktion bei Jugendlichen, geringes Geburtsgewicht und ein erhöhtes Risiko für Neugeborene, auf der Intensivstation zu landen, neurologische Schäden bei Kindern und natürlich Krebs.
Eine Studie zeigte zudem, dass Glyphosat unsere DNA verändern kann. Allerdings wurden dabei hohe Mengen Glyphosat direkt in menschliche Blutzellen gegeben – solche Mengen nehmen wir in der Nahrung nicht auf. Dennoch, beruhigend ist das nicht gerade.
Die Aussage, dass Glyphosat sich mit Metallen wie Zink, Eisen, Kobalt, Mangan und Magnesium verbindet, und somit zu schwerwiegenden Nährstoffmängeln schon im Boden führt, konnte bisher wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Es ist allerdings gut dokumentiert, dass die Anwesenheit von Glyphosat im Boden die mikrobielle Population erheblich beeinflussen kann. Aufgrund der Komplexität der Vorgänge im Wurzelbereich ist es unmöglich, negative Auswirkungen von Glyphosat auf die Mineralstoffversorgung oder die Krankheitsentwicklung vollständig auszuschließen.
Hat noch jemand Lust auf Pizza? Wir lassen euch das an dieser Stelle erstmal alles verdauen. Im nächsten Beitrag geht es dann darum, wie wir nicht nur Glyphosat, sondern auch Gluten und andere giftige Stoffe im Getreide reduzieren können. Keine Sorge, wir schlagen nicht vor, einfach kein Getreide mehr zu essen – versprochen.
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